Frau Keilbach studierte Information and Communication Design an der Hochschule Rhein-Waal, Kommunikationsgestaltung an der HfG Schwäbisch Gmünd (BA) und Strategische Gestaltung an der HfG Schwäbisch Gmünd (Master of Arts), ergänzt durch Auslandsaufenthalte in Ghana und Finnland. Seit 2016 ist Frau Keilbach als Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Hochschule Ingolstadt tätig. Sie lehrt an der THI im Studiengang User Experience Design.
In einer vernetzten Welt müssen stetig komplexere Probleme gelöst werden. Dies erfordert eine Beteiligung mehrerer Disziplinen. Die traditionelle Bearbeitungsweise von Projekten und deren Problemlösung durch eine einzelne Disziplin wird künftig abnehmen bzw. in vielen Fällen nicht mehr möglich sein. Deshalb müssen Rahmenbedingung für die interdisziplinäre Zusammenarbeit geschaffen werden, um unter anderem Sprachbarrieren zu überwinden und trotz der ineinander greifenden Disziplinen klare Rollenverteilungen zu schaffen. Welche Bedeutung hat Design in diesem Kontext? Kann Design durch seine Denk- und Handlungsweisen einen einzigartigen Mehrwert liefern?
Hierbei stehen Designer vor neuen Herausforderungen, um den fortschreitenden Entwicklungen gerecht zu werden und Stand halten zu können. Insbesondere stellen sich die folgenden Fragen: Wie lässt sich das Design in einem Projektprozess verorten? Welchen Beitrag leistet dabei der/die Designer/in selbst? Ist designerisches Denken und Handeln resilient und somit den zukünftigen Herausforderungen gewachsen? Aufgrund der lückenhaften Beleuchtung des Design-Begriffes und den stetig wandelnden Anforderungen verschiedener Professionalitäten – bedingt durch technologische Entwicklungen – wird die Verortung der Designtätigkeit in Verbindung mit anderen Disziplinen und Anwendungsfeldern bei der vorliegenden Forschungsarbeit aufgegriffen. Eine Prozessoptimierung von inter- und transdisziplinären Entwicklungsteams mit dem Fokus auf User-Experience Projekte soll dabei vorgenommen werden.
Die Untersuchung basiert zunächst auf zahlreichen qualitativen Interviews mit Berufstätigen verschiedener Hintergründe und Bereichen von Entwicklungsteams aus dem UX-Bereich sowie der Beobachtung und Begleitung von umfangreichen „UX-Projekten“. Verschiedene Projektabläufe kleiner, mittelständischer und großer Unternehmen sollen verglichen und ausgewertet werden, um zu einer Schlussfolgerung in Form von Handlungsempfehlungen zu kommen. Insbesondere wird die Schnittstelle Designer und Ent- wickler herausgegriffen, da diese zwei konträre aber immer mehr voneinander abhängige Bereiche abbilden. Ziel ist es, eine Verbesserung der Teamarbeit zu gewährleisten und Design resilient zu gestalten.
Die forscherische und gestalterische Praxis erzeugen Synergien. Zunächst werden auf theoretischer Basis die Ursprünge von (Design-) Methoden erforscht, auf Überschneidungen überprüft und geeignete Modelle in die Praxis übertragen. Dabei hat die forscherische Praxis einen starken Einfluss auf die gestalterische Praxis und bestimmt somit maßgeblich deren Umsetzung mit.